Hier links aus verschiedenen Quellen zum Thema impfen
http://www.wdr2.de/service/quintessenz/haustierimpfung100.html
Warum Katzen in den USA nicht mehr jedes Jahr geimpft werden und warum unsere Katzen auch nicht jährlich geimpft werden müssen
von Monika Peichl
www.haustierimpfungen.de
Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der Autorin
Jahrzehntelang ist es uns Tierhalterinnen und Tierhaltern eingebimst worden: Katzen müssen jährlich geimpft werden. Doch dafür gibt es überhaupt keine wissenschaftliche Rechtfertigung. In den USA haben verantwortungsbewußte Hochschul-Tierärzte diese unseriöse Impfpraxis schon vor über zehn Jahren kritisiert, und zwar in einem weitverbreiteten Handbuch für den praktischen Tierarzt („Kirk’s Current Veterinary Therapy“). Aber auch dort dauerte es bis Ende 1997, bis die zuständigen Veterinärverbände dem Unfug der jährlichen Impferei ein Ende bereiteten und neue Impfrichtlinien einführten.
Die meisten deutschen Tierärzte haben inzwischen davon gehört, viele ignorieren aber die wohlfundierten Aussagen der US-Forscher nach Kräften. Veterinäre, die weniger oft impfen, bilden hierzulande eine Minderheit, sie werden von Kollegen angefeindet und sogar bei der Tierärztekammer angeschwärzt. Man hat Angst, Einkünfte zu verlieren: Impfungen bringen 20 bis 40 Prozent des Umsatzes in der durchschnittlichen Kleintierpraxis.
Solange sich die Mehrheit der Tierärzte gegen die wissenschaftlichen Fakten sträubt, müssen wir Tierhalter uns selbst um einen vernünftigen Impfplan für unsere Katzen kümmern. Die Regel sollte, genau wie bei Impfungen an Menschen, lauten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Wogegen werden Katzen geimpft?
Viele Katzen werden jährlich gegen Katzenschnupfen (Herpes- und Calicivirus) und Katzenseuche (= Panleukopenie; felines Parvovirus) geimpft, Freigänger oft zusätzlich noch gegen das feline Leukämievirus (FeLV, meist „Leukose“ genannt, was aber falsch ist – Leukose ist eine andere Krankheit) und gegen Tollwut. Manche Tierhalter, vor allem Züchter, lassen außerdem gegen Chlamydien (einen Erreger, der vor allem die Augen angreifen kann) und gegen die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) impfen. Viele Wohnungskatzen werden jährlich mindestens dreifach geimpft, Freigänger häufig fünffach und Zuchtkatzen fünf- bis sechsfach.
Wieso wird überhaupt jährlich geimpft?
Die herrschenden Impfpläne sind das Resultat von Geschäftemacherei sowie Ignoranz und Desinteresse.
Angefangen hat alles mit der Tollwutimpfung. Früher wurden vor allem Hunde mit einer Lebendvakzine gegen Tollwut geimpft. Sie erwies sich als zu gefährlich, weil das Impfvirus wieder aktiv werden und die Krankheit im Impfling hervorrufen kann. Als die ersten inaktivierten oder Totvakzinen entwickelt wurden, wurde festgestellt, daß auch sie mehrere Jahre Schutz bewirken. Trotzdem ist in der Tollwutverordnung festgeschrieben, daß Hunde und Katzen mit Freilauf in tollwutgefährdeten Bezirken eine jährliche Auffrischung bekommen müssen. Dem Gesetzgeber ging es begreiflicherweise darum, die Menschen so gut wie möglich vor dieser Krankheit zu schützen. Daher wurde das sehr enge Impfintervall festgelegt. (Mehr zur Tollwut weiter unten.)
Die Tollwutimpfung gilt als Taktgeber für die anderen Impfungen, die im Laufe der Zeit entwickelt und an den Markt gebracht wurden. Der erste Impfstoff speziell für Katzen war der gegen die Katzenseuche. Interessanterweise ging man in der 50er Jahren noch ganz selbstverständlich davon aus, daß die einmalige Gabe des damals verfügbaren Impfstoffs die Katze für den Rest ihres Lebens schützt. Das kann man in alten Lehrbüchern sehr schön nachlesen. Dieses Wissen scheint der Tiermedizin seither abhanden gekommen zu sein. Denn als später weitere Impfstoffe entwickelt wurden, wurden sie einfach mit der Vorschrift der jährlichen Auffrischung auf den Markt gebracht.
Wer bestimmt, was im Beipackzettel steht?
Im Beipackzettel, in der Gebrauchsinformation zu den Impfstoffen, steht immer: „Jährliche Auffrischung der Impfung wird empfohlen“. Wer entscheidet eigentlich, was im Beipackzettel zum Revakzinierungsintervall steht? Antwort: der Impfstoffhersteller selbst. Die Zulassungsbehörde für Tiervakzinen, das Paul-Ehrlich-Institut, schreibt dem Hersteller diesbezüglich gar nichts vor. Und die Zulassungs- und Testvorschriften für die einzelnen Vakzinen (die „Monographien“ im „Europäischen Arzneibuch“) machen nicht die geringsten Vorgaben zur Prüfung der Dauer des Immunschutzes. Verlangt werden nur Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unschädlichkeit eines Impfstoffs, nicht zur Schutzdauer.
Diese Lücke wird von der Industrie gern und eifrig genutzt – und viele Tierärzte haben natürlich auch keine Einwände, denn die Impfungen sichern ihnen den regelmäßigen Zustrom der Patienten. Es gibt in Deutschland ein paar Produkte für Hunde und Katzen, bei denen eine zweijährliche Auffrischung „empfohlen“ wird. Aber auch dieses Intervall ist willkürlich festgelegt und nicht immunologisch begründet.
Wie ist das eigentlich bei Impfungen am Menschen?
Bei Humanvakzinen wird die Dauer des Immunschutzes sehr wohl geprüft, und zwar durch Antikörpermessungen an Tausenden Impflingen. Aber Antikörper sind nicht alles. Grundsätzlich geht man davon aus, daß Impfstoffe gegen Viren und Bakterien ein lang anhaltendes „Immungedächtnis“ erzeugen. Nicht bei allen Impfstoffen halten sich die Antikörper über längere Zeit, doch das heißt nicht, daß der Schutz verschwindet. Es gibt außer der „humoralen“ Immunität mit den Antikörpern auch noch die „zelluläre“ Immunität. Abwehrzellen, die einmal mit einem Erreger oder Impf-Antigen zu tun hatten, bleiben viele Jahre bis lebenslang erhalten und werden schnell aktiv, wenn der Erreger auftritt. Sie setzen andere Abwehrzellen in Aktion, so daß eine ganze Kaskade von Immunreaktionen abläuft.
Das ist bei Kleinsäugern kein bißchen anders. Auch Katzen, Hunde usw. verfügen über Gedächtnisimmunzellen und zelluläre Immunität.
Menschen werden als Kinder gegen eine Reihe von Krankheitserregern geimpft. Die Impfungen werden meist ein-, zwei- oder dreimal wiederholt. Werden Totvakzinen verwendet, müssen sie zweimal gegeben werden, damit eine volle Immunreaktion erzielt wird. Bei Lebendvakzinen wäre eine Wiederholung an sich nicht nötig, sie wird aber gemacht, um die paar Prozent Impfversager zu erwischen, also Kinder, bei denen die erste oder zweite Impfung nicht angeschlagen hat. Beispiel: die Masern-Mumps-Röteln-Impfung.
Im Jugendalter ist beim Menschen aber dann Schluß mit Routineimpfungen. Erwachsene werden nur dann nachgeimpft, wenn ein besonderes Ansteckungsrisiko anzunehmen ist (zum Beispiel auf Reisen oder durch den Beruf: Hepatitis B, Polio) oder wenn die Impfung keinen lebenslangen Schutz bietet (alle zehn Jahre Tetanus und Diphtherie). Man spricht hier von „Indikationsimpfungen“: Aufgefrischt wird nur bei Bedarf und nur in langjährigen Abständen – und nicht einfach so, weil der Doktor noch mal was verdienen will.
Das ist bei unseren Haustieren leider anders. Sie werden nachgeimpft, ohne daß es dafür einen medizinischen Grund gäbe.
Geben jährliche Wiederholungen nicht doch besseren Schutz?
Nein, nicht einmal das ist der Fall. In Untersuchungen wurde gezeigt: Die Auffrischungen bringen keinen zusätzlichen Schutz. Die Antikörpertiter steigen gar nicht signifikant an, wenn nachgeimpft wird – die vorhandenen Antikörper stürzen sich auf die Antigene im Impfstoff und machen sie unschädlich, neue Antikörper werden kaum gebildet. Es bleibt praktisch alles beim alten.
Schaden jährliche Auffrischimpfungen?
Das ist der kritische Punkt: Die dauernde Impferei ist nicht nur medizinisch unnötig, sie kann auch schaden. Bei uns streiten das allerdings viele Tierärzte einfach ab.
Tödlicher Krebs durch Impfungen
Katzen können durch Impfungen an Krebs erkranken, und zwar am vakzine-assoziierten Fibrosarkom, auch Impfsarkom genannt. Das ist eine bösartige Geschwulst, die ein paar Wochen oder Monate nach einer Impfung an der Injektionsstelle – meist zwischen den Schulterblättern oder an der seitlichen Brustwand – als Knubbel (Granulom) unter dem Fell auftritt und sehr breit wuchern kann. In der US-Veterinärmedizin wird der Zusammenhang von Impfung und Sarkomentstehung bei Katzen nicht mehr ernsthaft bezweifelt. In Deutschland neigt man dazu, das Thema herunterzuspielen. Doch kürzlich bezifferte der Kleintieronkologe Dr. Martin Kessler auf einem Tierärztekongreß in Berlin die Risikowahrscheinlichkeit hierzulande mit 1 zu 1000. Die meisten Sarkomkatzen sind zum Zeitpunkt der Erkrankung zwischen sechs und elf Jahre alt, haben somit schon viele Shots erhalten. Es trifft allerdings auch jüngere Katzen.
Behandelt werden kann das Impfsarkom bisher nur durch radikale Operation weit ins gesunde Gewebe hinein. Nach der Operation treten fast immer Rezidive auf, also neues Tumorwachstum. Die Geschwulst führt in den allermeisten Fällen zum Tode.
Wie kann man das Impfsarkom verhüten?
Die beste Vorsorge ist, die Katze nicht häufiger als nötig impfen zu lassen. Wichtig ist, daß die Kätzchen geimpft werden, denn sie sind am empfänglichsten für Infektionskrankheiten. Doch ausgewachsene Tiere sind von Infektionen weit weniger bedroht, als man uns weismachen will.
Neben den verlängerten Impfintervallen, wie sie in den USA üblich geworden sind, lassen sich weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die Vaccine-Associated Feline Sarcoma Task Force, die Impfsarkom-Arbeitsgruppe der US-Veterinäre, hat dazu Richtlinien erarbeitet.
Auf Mischspritzen und Mehrfach-Vakzinen soll weitgehend verzichtet werden. Das heißt, es sollen nicht alle Impfungen mit einer einzigen Spritze und an einer einzigen Stelle gegeben werden, auch wenn es für Tierarzt und Patient so am bequemsten ist und am schnellsten geht. Je mehr Vakzinen auf einmal, desto höher das Sarkomrisiko.
Die Impfung gegen Seuche und Schnupfen soll an der seitlichen Brustwand verabreicht werden, die Impfung gegen Tollwut am rechten Hinterbein (rabies = r = rechts) und die Impfung gegen das feline Leukämievirus (FeLV) am linken Hinterbein (LV = l = links). Ein Bein kann zur Not amputiert werden, um dem Tumorwachstum Einhalt zu gebieten. Katzen können auf drei Beinen prima leben.
Zwischen den Schultern sollte überhaupt nicht mehr geimpft werden, da man einen Tumor dort nur sehr schlecht operieren kann.
Bei uns wird noch häufig zwischen den Schultern geimpft. Fallen Sie dem Arzt in den Arm, wenn er die Spritze dort ansetzt!
Können Sarkome auch andere Ursachen haben?
Nicht jedes Sarkom entsteht durch Impfungen, aber doch sehr viele. Manche dieser Tumore bilden sich an Stellen, an denen ganz andere Wirkstoffe injiziert wurden. Einige US-Spezialisten für Krebserkrankungen der Kleintiere sprechen daher gar nicht vom Impfsarkom, sondern vom injection-site sarcoma, also Injektionsstellen-Sarkom. In der Forschungsliteratur beschrieben sind Sarkome nach Injektion des Flohmittels Lufenuron (Handelsname Program) und nach Injektion von Antibiotika gegen Gastritis. Doch diese Fälle sind selten, fast immer handelt es sich um Impfspritzen.
Katzen reagieren auf Injektionen empfindlicher als andere Kleintiere. Hat eine Katze nach Impfungen oder sonstigen Injektionen bereits einmal einen Knubbel entwickelt, sollte sie nur dann Spritzen bekommen, wenn sich der Wirkstoff nicht anders verabreichen läßt. Längst nicht jede Katze entwickelt Granulome nach (Impf-) Injektionen, und längst nicht jeder Knubbel ist ein Sarkom. Daher sollte man sich nicht gleich verrückt machen, wenn eine Katze so eine Gewebsverdickung bekommt. Aber man sollte, vor allem wenn es eine Impfstelle ist, auch nicht zu lange warten und beizeiten eine Gewebsprobe entnehmen lassen, am besten gleich in einer Tierklinik. Drei Monate abzuwarten kann sich als fatal herausstellen, in den USA rät man zur frühzeitigen Biopsie.
Gibt es noch andere Impfschäden?
Allerdings. Besonders gravierend ist der anaphylaktische Schock unmittelbar nach der Impfung. Er ist tödlich, wenn er nicht sofort vom Tierarzt behandelt wird.
Bekannt sind außerdem schwere allergische Reaktionen nach Auffrischimpfungen. Sie äußern sich in (blutigem) Durchfall und Erbrechen und können die Tiere ebenfalls das Leben kosten.
Weniger schwere, aber dafür sehr hartnäckige Allergien können nach allen Impfungen entstehen, weil sie beim Jungtier in das noch nicht ausgereifte Immunsystem eingreifen: Sie stören die Feinabstimmung der Abwehr.
Impfungen können auch Autoimmunerkrankungen verursachen, bei Katzen ist dies jedoch noch wenig erforscht. Eine neue US-Studie liefert starke Indizien dafür, daß Impfungen chronische Niereninsuffizienz auslösen können. Viele Impfstoffe werden, vereinfacht gesagt, mit Katzennierenzellen hergestellt. Wird die Vakzine injiziert, gelangt Protein von diesen Nierenzellen in den Impfling, der dagegen Antikörper bildet – aber nicht nur gegen dieses fremde Nierenprotein, sondern auch gegen die eigenen Nieren, also sogenannte Autoantikörper. Und das kann zur fortschreitenden und schließlich tödlichen Zerstörung der Nieren führen. - Weitere Studien dazu sind im Gange.
Daß immer mehr Katzen an Epilepsie und Diabetes erkranken, sollte in diesem Zusammenhang ebenfalls zu denken geben. Beim Hund steht fest, daß die in mindestens 50 Prozent der Fälle tödliche autoimmunhämolytische Anämie, eine Blutkrankheit, durch Impfungen verursacht werden kann.
Wie wird denn jetzt in den USA geimpft?
Das neue Katzen-Impfschema der US-Tierarztverbände sieht so aus:
Grundimmunisierung im Welpenalter (nach der achten Lebenswoche zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen),
eine Wiederholungsimpfung mit einem Jahr
und dann nur noch alle drei Jahre.
Gegen welche Erreger geimpft wird, richtet sich nach der Haltung (Wohnung oder Freigang).
Woher wissen die US-Tierärzte, daß das genügt?
Wie oben schon gesagt: Das Immunsystem der Kleinsäuger ist dem des Menschen absolut ebenbürtig. Wenn Impfungen beim Menschen viele Jahre halten, dann ist das bei Katz und Hund und Kaninchen nicht anders.
Außerdem haben Wissenschaftler in den 90er Jahren Langzeitstudien an Katzen gemacht mit einem ganz gewöhnlichen Dreifach-Totimpfstoff gegen Schnupfen und Seuche.
Die Tiere erhielten als Welpen mit acht und mit zwölf Wochen eine Grundimmunisierung und wurden danach nie wieder geimpft. Sie wiesen noch siebeneinhalb Jahre später, als sie mit Erregern infiziert wurden, einen guten Immunschutz auf. Der Schutz gegen Katzenseuche erwies sich als hundertprozentig, der Schutz gegen Herpes- und Calicivirus betrug 52, resp. 63 Prozent. Die Schnupfen-Impfung verhinderte nicht vollständig die Erkrankung, doch dies ist bei frisch vakzinierten oder revakzinierten Katzen nicht anders. Diese Impfung kann die Ansteckung oft nicht verhindern, sie mildert aber den Krankheitsverlauf. In der ungeimpften Kontrollgruppe dieser Studie erkrankten einige Tiere sehr schwer.
Eine neue Studie vom Januar 2001 unterstützt diese Ergebnisse. Wissenschaftler bestimmten bei einer großen Zahl von Laborkatzen und von Katzen aus normaler Privathaltung Seuche- und Schnupfen-Impftiter. Bei einigen Gruppen von Laborkatzen wurde darüber hinaus durch Testinfektionen geprüft, wie verläßlich bestimmte Titerhöhen sind. Ergebnis dieser Untersuchungen: Die Tiere sind gegen diese Krankheiten geschützt, wenn sie geimpft sind – unabhängig von der Art des Impfstoffs und, vor allem, unabhängig davon, wie lange die letzte Impfung zurückliegt.
Diese Ergebnisse sind nun sogar durch einen Impfstoffhersteller bestätigt worden. Pfizer Animal Health USA hat im Janur 2004 eine Studie über die Dauer des Immunschutzes (bestimmt durch Antikörpermessung) für den Pfizer-Impfstoff gegen Katzenseuche und –schnupfen veröffentlicht. Ergebnisse: Die Katzen hatten vier Jahre und länger noch Impfantikörper. Der Tierimpfstoffhersteller Pfizer Deutschland scheint es nicht eilig zu haben, diese Erkenntnisse seiner amerikanischen Muttergesellschaft in Deutschland publik zu machen.
Welche Impfungen sollten Wohnungskatzen haben?
Wohnungskatzen haben ein ziemlich geringes Risiko, sich eine Infektionskrankheit einzufangen. Es ist zwar richtig, daß der Mensch die Seuche einschleppen kann, weil sich das feline Parvovirus sehr lange in der Umgebung hält. Doch die Seucheimpfung ist die beste, die wirksamste Katzenimpfung überhaupt: Ein Tier, das als Welpe ordentlich grundimmunisiert wurde, ist dadurch sehr lange geschützt, wahrscheinlich lebenslang. Außerdem: Die meisten Erreger sind für Jungtiere gefährlich oder sogar tödlich, ausgewachsene Tiere in gutem Allgemeinzustand werden damit viel besser fertig.
Die Schnupfenimpfung hingegen ist längst nicht so gut. Viele durchgeimpfte Tiere sind Virusträger, sie sind also mit Herpes, vor allem aber mit Calici infiziert und scheiden das Virus aus. Wenn man die hohe Zahl durchgeimpfter Katzen sieht, die trotz ihrer vielen Shots chronisch schnupfenkrank wurden, kann man über diese Impfung sehr ins Grübeln kommen. Das Calicivirus ist seit Einführung der Impfung sogar deutlich häufiger geworden als davor. Es ist in der Wissenschaft schon lange bekannt, daß die vorhandenen Calici-Impfstoffe gegen die grassierenden Feldvirusstämme immer weniger ausrichten. Darüber hinaus können Caliciviren aus Lebendimpfstoffen wieder virulent, dh gefährlich werden, von Tier zu Tier übertragen werden und Epidemien in (wohlgemerkt: durchgeimpften) Katzenzuchten oder Tierheimen auslösen.
Die Welpenimpfung schadet im allgemeinen nicht, man sollte aber überlegen, ob man ausgewachsene Tiere weiterhin dagegen impfen läßt. Wichtig ist, ganz junge Kätzchen nach Möglichkeit von Artgenossen fernzuhalten, die an Schnupfehn erkrankt sind.
In manchen Schnupfenvakzinen ist auch ein Impfstoff gegen Chlamydien enthalten, einen bakteriellen Erreger. In Tierheimen und Zuchten können Chlamydien recht hartnäckig umgehen. Die Impfung ist jedoch nicht der Königsweg, den Erreger loszuwerden, wie sich immer wieder zeigt. Bestandsmanagement bringt nachhaltigeren Erfolg. Außerdem gilt dieser Impfstoff als besonders nebenwirkungsträchtig.
Die US-Tierarztverbände empfehlen für Wohnungskatzen: im Welpenalter Seuche- und Schnupfen-Grundimmunisierung (ohne Chlamydien), dann mit einem Jahr eine Auffrischung, danach nur noch alle drei Jahre. Aber auch dieses Drei-Jahres-Intervall ist mehr durch die wirtschaftlichen Interessen der Tierärzte begründet als durch medizinische Erfordernisse. Denn diese Impfungen halten, wie man ja inzwischen weiß, länger als drei Jahre.
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Die jährliche Impferei ist passé
Jährliche Impfungen gegen Katzenseuche, -schnupfen usw. waren nie wissenschaftlich begründet. Das hat nun auch der Bundesverband Praktizierender Tierärzte zur Kenntnis genommen, der neue „Impfempfehlungen für die Kleintierpraxis“ herausgegeben hat. Gegen Seuche soll demnach alle drei Jahre, gegen Schnupfen alle zwei Jahre nachgeimpft werden. Das ist zwar ein gewisser Fortschritt, aber immer noch willkürlich. Und so mancher Tierarzt verschickt nach wie vor die Erinnerungskarten zur jährlichen Nachimpfung.
Unnötig häufige Impfungen sind bei Katzen noch heikler als bei Hunden. Denn Katzen können durch Impfungen an Krebs erkranken, und zwar an impfbedingten Fibrosarkomen. Das sind bösartige Tumore an der Impfstelle, die oft den Tod des Tieres zur Folge haben, selbst wenn die Geschwulst ein- oder mehrmals operativ entfernt wurde: Diese Tumore wachsen leider häufig nach.
Impfstoffe für Katzen
Katzenimpfstoffe gibt es in allen möglichen Variationen, vom Einzelimpfstoff gegen Katzenseuche oder die feline Leukämievirusinfektion (FeLV) bis hin zu den Kombi-Produkten gegen Seuche, Schnupfen, Chlamydien und FeLV. Anders als bei Hundeimpfstoffen liegen manche Katzenimpfstoffe als Lebendimpfstoffe oder als Totimpfstoffe vor. Fast alle Totimpfstoffe enthalten Adjuvantien, also chemische Zusatzstoffe zur Verstärkung der Immunreaktion auf die Impfung, und zwar meistens ein Aluminiumsalz. Weil Adjuvantien als Mitverursacher der Impfsarkome gelten, sollten Katzenhalter adjuvansfreie Lebendimpfstoffe geben lassen. Inzwischen gibt es am deutschen Markt für nahezu alle Katzenimpfstoffe adjuvansfreie Produkte, also Impfstoffe gegen Seuche, Schnupfen und FeLV, die keine Adjuvantien enthalten. Die Ausnahme sind Tollwutimpfstoffe: Alle Haustiertollwutimpfstoffe enthalten ein Aluminiumsalz als Adjuvans und darüber hinaus als Konservierungsmittel Thiomersal, eine hochgiftige Quecksilberverbindung.
Die wichtigste Impfung für die Katze: Seuche
Alle Katzen, auch Wohnungskatzen, sollten gegen Katzenseuche (Panleukopenie, felines Parvovirus = FPV) geimpft sein. Nach der Grundimmunisierung (wiederholte Impfung im Welpenalter) hält der Schutz wahrscheinlich lebenslang. Ausgewachsene Katzen, ob geimpft oder nicht, erkranken nur unter besonders ungünstigen Umständen an Seuche (sehr hohe Erregerdosis und/oder Immunschwäche).
Schnupfenimpfung
Die Haupterreger von Katzenschnupfen sind Herpesviren (felines Herpesvirus, FHV, auch felines Rhinotracheitisvirus genannt) und Caliciviren (felines Calicivirus, FCV). Die Impfstoffe, egal ob Lebend- oder Totimpfstoffe, verleihen keinen Schutz gegen die Infektion, sie können allenfalls die Krankheitssymptome lindern.
Caliciviren sind mutationsfreudig und treten in vielen verschiedenen Varianten auf – und gegen viele davon bieten die meisten heutigen Impfstoffe nicht einmal mehr partiellen Schutz. In den USA, in England und vermutlich auch in Deutschland treten seit Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts neuartige, hochgefährliche Caliciviren auf, die vor allem ausgewachsene Tiere dahinraffen. Die Impfung schützt dagegen nicht. Die neuen Caliciviren wurden nicht aus den USA zu uns „eingeschleppt“, wie manchmal behauptet wird. Es handelt sich vielmehr um Virusstämme, die sich lokal in Katzengruppen gebildet haben, in der Regel in Tierheimen. Anders als die herkömmlichen Calicivirustypen können die hochvirulenten Calicistämme durch Menschen (an Händen, Kleidung, Schuhen usw.) weiterverbreitet werden. Bisher sind Ausbrüche dieser neuen Calicivirustypen nur sehr selten vorgekommen. Man braucht also keine Sorge zu haben, wenn man eine Tierheimkatze aufnimmt – daß sie gefährliche Caliciviren mitbringen könnte, ist sehr, sehr unwahrscheinlich.
Schutzdauer der Schnupfenimpfung: Auch bei den Schnupfenimpfungen verschwindet der – begrenzte – Schutz nicht schlagartig nach einem Jahr. In Studien wurde gezeigt, daß Impfantikörper noch 7,5 Jahre nach der Grundimmunisierung bestehen können und daß bei Erregerkontakt eine anamnestische Immunantwort eintritt – die Immungedächtniszellen treten in Aktion. Bei Katzen in normaler Privathaltung sind Nachimpfungen verzichtbar. Bei Risikogruppen (etwa im Tierheim) ist die Frage, ob häufige Impfungen etwas bringen. Wichtiger ist es, auf die Hygiene zu achten und die Tiere vor Streß zu bewahren. Schnupfen ist eine typische Streßerkrankung.
Umstritten ist die Impfung gegen Bordetella bronchiseptica, einen bakteriellen Erreger von Atemwegserkrankungen. Sie ist bei Katzen in normaler Privathaltung verzichtbar. Es ist fraglich, ob sie in Tierheimen oder Zuchten einen Nutzen hat.
Felines Leukämievirus (FeLV, "Leukose")
Katzen haben eine gute altersabhängige natürliche Immunität gegen die Infektion mit dem felinen Leukämievirus. Die Impfung gegen „Leukose“ kann bei Katzenwelpen oder Jungtieren sinnvoll sein, wenn sie draußen Kontakt mit infizierten Artgenossen haben können. (Leben Katzen, ob jung oder alt, ständig mit FeLV-infizierten Artgenossen eng zusammen, so ist auch durch regelmäßig wiederholte Impfung nicht garantiert, daß sie virusfrei bleiben.) Die Schutzwirkung der verschiedenen Impfstoffe ist sehr unterschiedlich. Neuzugänge in Katzengruppen sollten auf den Erreger getestet sein. Vorsicht: Testergebnisse sind oft falsch-positiv, daher sollte man bei einem positiven Ergebnis auf jeden Fall noch einmal mit einer anderen Methode testen lassen.
FeLV-Impfstoffe mit Adjuvantien verursachen zusammen mit Tollwutimpfstoffen die meisten Impfsarkome. Wenn man gegen FeLV impfen oder nachimpfen lassen möchte, dann sollte man möglichst den adjuvansfreien FeLV-Impfstoff (Purevax) geben lassen.
Impfungen, die wenig bis gar nichts bringen
Chlamydien (Chlamydophila felis) sind Bakterien, die bei Katzen vor allem Augenentzündungen verursachen können. In vielen Seuche-Schnupfen- oder Seuche-Schnupfen-FeLV-Kombinationen ist ein Impfstoff gegen Chlamydien enthalten. Die Schutzwirkung ist notorisch schlecht, zudem bergen die Impfstoffe ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen.
FIP, die Feline Infektiöse Peritonitis, wird durch relativ harmlose Coronaviren verursacht, wenn sie im einzelnen infizierten Tier mutieren. Viele Katzen infizieren sich im frühen Lebensalter mit Coronaviren, ohne daß sie jemals an FIP erkranken. Namhafte Wissenschaftler lehnen den FIP-Impfstoff ab, weil er gar nicht vor FIP schützt, einige halten ihn sogar für riskant. Er könne den Krankheitsausbruch sogar fördern. Bei einer deutschen Studie unter tierheim-ähnlichen Bedingungen erkrankten von 20 FIP-geimpften Kätzchen zwölf an FIP, von 20 nicht FIP-geimpften Kätzchen nur zehn.
Tollwut
Deutschland ist 2008 offiziell für tollwutfrei erklärt worden, das heißt, es gibt keine Fuchstollwut mehr. Daher bestehen auch keine Tollwutbezirke mehr, auch wenn die gelben Schilder vielerorts noch hängen. Vereinzelt tritt jedoch Fledermaustollwut auf. Katzen sind für diesen Tollwutvirustyp anfällig, sie können an Fledermaustollwut erkranken. (Bisher ist das in Deutschland jedoch noch nie der Fall gewesen; Stand März 2009.) Daher kann es sinnvoll sein, Katzen gegen Tollwut impfen zu lassen, wenn sie mit Fledermäusen in Kontakt kommen können. Dabei sollte man auf jeden Fall denjenigen Tollwutimpfstoffen den Vorzug geben, die bei Katzen für vier Jahre zugelassen sind: Enduracell T und Rabdomun. (Andere Tollwutimpfstoffe für Katzen sind nur für drei oder gar nur für zwei Jahre zugelassen.) Katzen sollten so selten wie möglich gegen Tollwut geimpft werden, weil Tollwutimpfstoffe zu den Hauptverursachern von Impfsarkomen zählen. Eine gesetzliche Pflicht zur Tollwutimpfung besteht übrigens nicht, auch nicht bei Freigängern.
Impfnebenwirkungen
Wie häufig Impfnebenwirkungen bei deutschen Katzen sind, ist unbekannt. Die offiziellen Daten, die das Paul-Ehrlich-Institut auf Basis der Meldungen von Tierärzten oder Pharmaunternehmen zusammenstellt, sind wertlos – sie haben mit der Wirklichkeit wenig zu tun, weil Nebenwirkungen so gut wie nie gemeldet werden. Das läßt sich klar nachweisen am Beispiel der Impfsarkome: In den veterinärpathologischen Laboren werden jährlich viele Hunderte Gewebeproben von betroffenen Katzen untersucht, während sich die Zahl der einschlägigen jährlichen Impfsarkom-Meldungen ans Paul-Ehrlich-Institut im kleinen einstelligen Bereich bewegt. Nach Angaben von Dr. Martin Kessler, Spezialist für Krebserkrankungen bei Kleintieren, beträgt das Impfsarkom-Risiko für deutsche Katzen im Alter ab acht Jahren 1 zu 1000. Heilung kann nur die frühzeitige chirurgische Entfernung des Tumors bringen. Daher sollten Tierhalter vorsichtig sein, wenn sich an einer Impfstelle ein Knoten unter dem Fell bildet. Längst nicht jeder Knoten ist ein Impfsarkom – oft sind es nur Impfgranulome, die sich von selbst wieder zurückbilden. Verschwindet der Knoten jedoch nicht binnen drei Monaten oder wächst er immer weiter, sollte das Tier gründlich untersucht werden. Die beste Vorsorge gegen Impfsarkome besteht darin, Katzen nicht häufiger als unbedingt nötig impfen zu lassen. Bei Seuche und Schnupfen sollten Lebendimpfstoffe verwendet werden, bei FeLV der adjuvansfreie Impfstoff Purevax.
Eine typische Nebenwirkung von Impfungen sind allergische Reaktionen. Die schlimmste Form einer Impf-Allergie ist der anaphylaktische Schock mit Kreislaufzusammenbruch, der unmittelbar nach der Impfung eintritt. Hier muß sofort behandelt werden mit Antischockmedikamenten usw. Nicht so dramatisch, aber ebenfalls hochgefährlich sind allergische Reaktionen, die sich als Durchfall und Erbrechen (manchmal auch blutig) äußern. Auch Atemnot kann auftreten. Diese Reaktionen können unmittelbar nach einer Impfung oder erst nach Stunden oder sogar erst nach mehreren Tagen einsetzen. Bei älteren Katzen können sie den Tod zur Folge haben. Behandelt werden allergische Impfnebenwirkungen durch Medikamente zur Immundämpfung (Kortison, Antihistaminika).
Auch Bewegungsstörungen und andere Störungen des Nervensystems, die sich auch als Wesensveränderungen äußern können, können bei Katzen nach Impfungen auftreten, vor allem nach Tollwutimpfungen. Schulmedizinisch behandelbar sind diese Störungen nicht, doch in der Regel lassen die Symptome von selbst wieder nach. Manche Katzen, besonders Jungtiere, haben nach Verabreichung von Calici-Lebendimpfstoffen Schmerzen in den Gelenken und humpeln eine Weile. (Das Lebendimpfvirus kann die Gelenke schädigen.) Das legt sich ebenfalls nach einiger Zeit von selbst.
Sind Titermessungen sinnvoll?
Titerkontrollen, also die Messung der Menge der Impfantikörper im Blut, sind zwar auch bei Katzen möglich, jedoch nicht sinnvoll. Grundsätzlich besitzen Katzen, ebenso wie Menschen, Mäuse oder Hunde, ein Immungedächtnis. Es beruht auf spezifischen B- und T-Gedächtniszellen, die man nicht einfach durch Bluttest bestimmen kann. Dieses Immungedächtnis ist die Stütze des Impfschutzes – auch bei Katzen.
Siehe auch: Monika Peichl, Haustiere impfen mit Verstand, Konstanz 2009, www.haustiereimpfenmitverstand.de oder www.barfshop.de
Copyright 2009: Monika Peichl
Alle Rechte vorbehalten.
Zitate zusammengestellt von Mo Peichl & Swanie Simon
Herunterladen & Weiterleitung von dieser Zitatsammlung ausdrücklich erlaubt
T. R. Philipps/R. D. Schultz:
"Eine Praxis, die vor vielen Jahren einsetzte und der es an wissenschaftlicher Gültigkeit oder Rechtfertigung mangelt, sind jährliche Wiederholungsimpfungen. Für jährliche Revakzinierungen
besteht fast ohne Ausnahme keine immunologische Notwendigkeit. Immunität gegen Viren hält über Jahre oder das ganze Tierleben lang an. Eine wirksame Impfung gegen die meisten bakteriellen
Krankheitserreger ruft ein immunologisches Gedächtnis hervor, das über Jahre anhält und es dem Tier ermöglicht, eine protektive anamnestische (sekundäre) Antwort zu entwickeln, wenn es virulenten
Organismen ausgesetzt ist. Einzig die Immunantwort auf Toxine erfordert Auffrischimpfungen (zum Beispiel wird die Tetanustoxin-Auffrischung alle sieben bis zehn Jahre empfohlen). Toxin-Impfstoffe
werden aber bei Hunden und Katzen gegenwärtig gar nicht verwendet."
(Kirk's Current Veterinary Therapy, 1992)
Professor Niels C. Pedersen (University of California, Davis):
„Viele Veterinäre und eine noch größere Zahl von Patientenbesitzern bezweifeln zunehmend die medizinische Grundlage für die routinemäßigen jährlichen Impfungen der Haustiere, und das mit Recht!
Die Praxis ist nicht zu verteidigen, warum also sollen wir darüber noch länger diskutieren oder das Thema ignorieren?“
(Proceedings of the American Animal Hospital Association, 1997)
Professor Alice Wolf (Texas A & M University, Austin):
"Kinder oder Erwachsene werden nicht jährlich neu geimpft, und es werden auch keine Titer gemessen, um zu bestimmen, ob sie noch einen angemessenen Schutz haben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß
das der Fall ist. Humanimpfstoffe sind nicht anders als Tierimpfstoffe, und das Immunsystem von Hund und Katze ist auch nicht anders als das Immunsystem des Menschen."
(Veterinary Proceedings, 1998)
Professor Fred W. Scott (Cornell University, Ithaka):
„Die Impfstoffhersteller sollten ihre Vakzinen auf die längere Dauer des Immunschutzes hin testen und in ihren Empfehlungen auf dem Beipackzettel eine realistischere Dauer des Immunschutzes
angeben.“
(Feline Practice, Juli/August 1997)
Prof. Dr. Marian Horzinek (Universität Utrecht):
„Es ist die wissenschaftliche Einsicht, die einem sagt, es ist nicht notwendig, jährlich zu impfen, man könnte mit längeren Intervallen arbeiten. Aber weder der Tierarzt, der gerne seinen
Klienten einmal pro Jahr sehen will, noch die Impfstoffwerke haben ein Interesse daran, weniger häufig zu impfen.“
(WDR-Interview, gesendet im Januar 2001)
Horzinek:
"Bis vor wenigen Jahren war man der Meinung, Impfungen schadeten nie. Auch wenn sie vielleicht nicht nützen, stellen sie zumindest keine Gefahr dar. Inzwischen wissen wir, daß das nicht so
ist."
(WDR-Interview, Januar 2001)
Horzinek:
„Die jährliche Vakzinierung gegen alles und jedes ist eher Folklore.“
(Tierarztkongreß Düsseldorf, November 2000)
Horzinek:
„Immunität gegen Masern hält lebenslang, und ich weiß von keinem Veterinär, der von seinem Hausarzt eine jährliche Masernimpfung verlangt. Aber die meisten Kleintierärzte in Europa revakzinieren
Hunde jährlich gegen Staupe, und Staupe ist nichts anderes als Hundemasern.“
(Veterinary Vaccines and Diagnostics, 1999)
Professor Ronald D. Schultz (University of Wisconsin, Madison):
„Meine eigenen Haustiere werden als Welpen ein- oder zweimal geimpft und dann nie wieder, mit Ausnahme der Tollwut-Impfung, die alle drei Jahre gegeben wird, seit ein Drei-Jahres-Produkt
erhältlich ist. Ich verfahre nach diesem Programm seit 1974, und es ist weder bei meinen Haustieren noch bei den Haustieren meiner Kinder und Enkel jemals eine Infektionskrankheit
aufgetreten.“
(Veterinary Medicine, 1998)
Schultz:
„Die Empfehlung zur jährlichen Auffrischung war nicht durch wissenschaftlich fundierte Studien belegt, und man wird für viele der gebräuchlichen Produkte in der Literatur auch keine
Veröffentlichungen finden, die die Notwendigkeit der jährlichen Impfung nachweisen.“
(Veterinary Medicine, März 1998)
Artikel von Monika Peichl zum Thema Impfen: www.haustierimpfungen.de
http://www.newvaccinationprotocols.com/
Ausgezeichnete Website einer Tierarztpraxis und "low cost vaccination clinic" in Texas, mit ausführlicher Begründung, warum Katzen und Hunde nicht jährlich geimpft werden müssen